Für Menschen mit HIV/Aids ist die Zeit der Inhaftierung eine sehr große Belastung.
Die meisten haben nur noch wenige oder gar keine sozialen Kontakte nach außen. Sie sind einsam, und es ist kaum jemand da, mit dem sie über die Angst vor Erkrankung und Tod, vor Perspektivlosigkeit, dem erneuten Abrutschen in die Drogenabhängigkeit, Kriminalität und Inhaftierung sprechen können. Biografische Ereignisse und familiäre Schwierigkeiten, persönliche Gedanken und Gefühle laufen in zunehmendem Maße nur noch im Kopf ab.
Oft fehlt ihnen ein Gegenüber, das ohne Vorurteile zuhört, und auch eine Verbindung zur Außenwelt darzustellen vermag. In der ohnehin schwierigen Haftsituation einen Ansprechpartner zu haben, der zu unterstützen bereit ist, ist ein nicht zu unterschätzendes wichtiges psychosoziales Element zur Erhaltung der Gesundheit.
Wir arbeiten in den Berliner Haftanstalten und bieten medizinisch-gesundheitliche Beratung zum HIV-Test, zum Leben mit einem positiven Testergebnis, zu Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion, zu Infektionsrisiken und ihrer Vermeidung unter Haftbedingungen.
Wir unterstützen bei der Vollzugsplanung, Vollzugslockerungen und der Vorbereitung der Haftentlassung.
Wir beraten zu gesundheitlichen Risiken beim Drogenkonsum und bieten Unterstützung zur Auseinandersetzung mit aktuellem Drogenkonsum.
Beratungstage in den Haftanstalten:
JVA Tegel
14-tägig, dienstags
JVA Moabit
14-tägig, donnerstags
JVA Lichtenberg
14-tägig, dienstags
JVA Charlottenburg, JVA Plötzensee, Justiz-Vollzugskrankenhaus, KMV
auf Anfrage
Ansprechpartnerin:
Daniela Staack, Telefon 0 30 / 88 56 40 - 41, E-Mail
JVA Tegel, Haus 2
Montags 16:00 - 17:30 Uhr
Offene Drogengesprächsgruppe in der Berliner Aids-Hilfe
(Offener Vollzug, Freigänger & Haftentlassene)
Donnerstags 18:30 - 20:00 Uhr
Ansprechpartner:
Georg Bartsch (donnerstags von 17:30-18:30 Uhr), Telefon 0 30 / 88 56 40 - 41 bzw. 0 15 77 / 1 58 85 91, E-Mail